Momentaufnahmen | 2023
Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend mehr zu vervollständigen.
Krönender Jahresabschluss 2023 im Funkhaus Berlin
Gedacht als Dank des belgischen Königspaares König Philippe und Königin Mathilde für die großzügige Gastfreundschaft Deutschlands während ihres dreitägigen Staatsbesuches wurde ein besonderes Konzert zu Ehren von Bundespräsident Steinmeier und seiner Frau Elke Büdenbender im wahrsten Sinne des Wortes auch zum krönenden Jahresabschluss im Funkhaus Berlin.
Vor exquisitem Publikum begeisterten am Abend des sechsten Dezembers im akustisch renommierten Saal 1 des denkmalgeschützten Gebäudes die belgische Sopranistin Sophie Junker, der deutsche Bariton Samuel Hasselhorn zusammen mit dem israelisch-südafrikanischer Pianisten Ammiel Bushakevitz am Flügel mit Werken von Mozart, Duparc, Lekeu, Franck und Schubert. Ein wahrer Hochgenuss für Augen und Ohren, der insbesondere Erwähnungen bei der "Gala" , den Online-Portalen " Adelswelt" und "Bunte" fand. Siehe dazu auch: Mathildes funkelnder Auftritt in Berlin | Galerie.
Im Oktober 2023 interviewte das SBS News Story Team die Zeitzeugin Elisabeth Heller über das Medienverhalten in der DDR. Dieses Interview und weitere Umfragen aus Ost und West dienten als Basis für ein Sonderprojekt des SBS. Im Mittelpunkt der Dokumentation steht die Frage, ob nordkoreanische Sendungen in den südkoreanischen Medien möglicherweise geöffnet werden könnten. Am 2. Dezember 2023 wurde in Südkorea diese Sendung ausgestrahlt. Weblink zum Ausschnitt der Fernsehreportage "Ist es die Büchse der Pandora?" | Weblink zum vollständigen Beitrag ...
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, kurz RSB, existent seit dem 29. Oktober 1923, der Geburtsstunde des öffentlichen Rundfunks in Deutschland. Seither blickt es auf eine faszinierende Geschichte zurück. Geprägt von herausragenden Musiker:innen und Dirigent:innen wie Otto Urack, Bruno Seidler-Winkler, Eugen Jochum, Sergiu Celibidache, Hermann Abendroth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner und Rafael Frühbeck de Burgos hat das Orchester die turbulenten Phasen der deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts miterlebt und musikalisch interpretiert.
Im Nachkriegsdeutschland und der Teilung Berlins fand das RSB ab 1956 im Ostteil der Stadt im Funkhaus in der Nalepastraße ein neues Zuhause. Eines, welches bis heute durch seine exzellenten akustischen Aufnahmestudios weltweit bekannt ist und auch heute noch zu den Lieblingsorten des Orchesters zählt.
Zur Würdigung seiner beeindruckenden Historie beging das RSB sein 100-jähriges Jubiläum vornehmlich im Jahr 2023. Dennoch, als krönenden Abschluss der Jubiläumssaison, plant das Orchester für Juni 2024 ein dreitägiges Festival, welches als Highlight zwischen der Masurenallee und der Nalepastraße zelebriert werden wird.
Die vielschichtige und bewegte Historie des Orchesters, tief verwurzelt in der Radiogeschichte und dem Leben im geteilten Berlin, wird in einer digitalen und interaktiven Ausstellung auf der Webseite des RSB lebendig. Diese multimediale Präsentation bietet einen umfassenden Einblick in die wechselhaften Höhen und Tiefen sowie die diversen kulturellen Entwicklungen Berlins über die Jahrzehnte hinweg.
"Musizieren für das Radio" bietet einen detaillierten Einblick in die Geschichte des Rundfunk-Sinfonie-Orchesters seit 1923. Es hebt sich trotzdem von einer gewöhnlichen Chronik ab, indem es spezifische politische, biographische und aufführungspraktische Aspekte hervorhebt, einschließlich der Brüche und Widersprüche. Es legt auch einen Schwerpunkt auf die Entwicklung der Radiomusik, den Prozess des Komponierens und Musizierens für das Radio sowie auf die Entstehung neuer Genres wie das "Opern-Sendespiel", eine Anpassung der traditionellen Oper für ein rein auditives Radioerlebnis. Zu erfahren ist von den politisch-gesellschaftlichen Verflechtungen des Orchesters mit den wechselnden Staatsmächten über die Jahrzehnte hinweg, die in verschiedenen politischen Epochen wie der Weimarer Republik, der Zeit des Nationalsozialismus, der DDR und seit der Wiedervereinigung Deutschlands im Jahr 1990.
Mit einem Interview mit dem seit 2017 agierenden Chefdirigenten Vladimir Jurowski endet das Buch. Im Gespräch wird dabei auch noch mal die Musik der Nachkriegszeit in der DDR und ihre Beeinflussung durch den sozialistischen Realismus thematisiert. Dabei fallen Namen wie Goldmann, Schenker, Katzer und Reiner Bredemeyer, die trotz ihrer Opposition zum DDR-Regime unter deutlich besseren Bedingungen arbeiten konnten, als es unter der Nazi-Herrschaft möglich gewesen wäre. Details bei Königshausen & Neumann
LeseTipp für einen bei "jot w.d." veröffentlichten und hier geteilten Beitrag vom ehemaligen Rundfunkkollegen Torsten Preußing | 1965-1971 Deutschlandsender | 1971 – 1989 Stimme der DDR | 1990 – 1993: DS-Kultur: Funkhaus Nalepastraße: Erinnerungen eines derer gefunden, die damals dabei gewesen
Musiker:innen, Produzent:innen und Künstler aus der ganzen Welt schätzen das Funkhaus Berlin längst als kreativen Arbeitsort. Die aus Peru stammende und für ihre elektronische Musik bekannte Künstlerin Sofia Kourtesis ist dabei nur eine von ihnen. Ihr Album „Madres“ hat sie in den Studios des denkmalgeschützten Produktionskomplexes aufgenommen. Darunter auch den Titel "Funkhaus". Ende des Jahres gab auch sie erstmals ein Konzert im großen Aufnahmesaal 1. Und wer ihre Musik bisher noch nicht kennt, dem sei fürs Erste das Official Audio - "Madres" empfohlen. Ein belebendes Hörerlebnis mit neuartig als auch wohlbekannt wirkenden Soundlandschaften, die wirklich neugierig machen. Offizielle Website der Künstlerin
Seit den späten 60er-Jahren inszenierte Barbara Plensat Features und Hörspiele für den DDR-Rundfunk. 2019 führte Matthias Thalheim, damaliger Hörspielchef bei MDR Kultur, ein Gespräch mit ihr über ihre beeindruckende Erfahrung von über fünf Jahrzehnten im Hörspielbereich. Nun, im Oktober 2023, hat Barbara Plensat die verschriftliche Dokumentation dieses Gespräches durch Matthias Thalheim freigegeben, sodass sie hier auf der Website für alle Interessierten zugänglich ist.
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Barbara Plensat: Hallo!
M. Thalheim: Mit Barbara Plensat ein Gespräch zu führen, bietet die seltene Gelegenheit, über mehr als fünf Jahrzehnte Erfahrungen in Hörspielstudios reden zu können. Denn sie inszenierte für den Rundfunk der DDR im Funkhaus in der Nalepastraße Features und Hörspiele bereits seit Ende der sechziger Jahre, einer Zeit, zu der bei ARD und Deutschlandfunk die Regie noch eine reine Männerdomäne war. Wir werden darauf zu sprechen kommen. Lesen und hören Sie bitte weiter ...
Im Bild: Barbara Plensat | 1989 Foto: Werner Berthold
Wenn Vergangenheit auf Gegenwart trifft ...
Im denkmalgeschützten Bereich des Funkhauses Berlin entlockt der Musiker, Komponist und Produzent Nils Frahm seit Jahren in seinen Konzerten im Saal 1, der weltweit für seine einzigartige Akustik bekannt ist, mehr als einem Dutzend "Klangerzeugern" erstaunliche Töne und Harmonien. So auch wieder bei seinem Liveauftritt am 13. Oktober 2023, bei dem er Elemente aus Klassik, atmosphärische Klanglandschaften und Electronica immer wieder neu miteinander kombinierte.
Nils Frahm eröffnete es mit einem hingebungsvollen Spiel auf seiner Glasorgel, das die Anwesenden in eine beinahe meditative Stimmung zu versetzen schien. Dabei unterstützten fast mystisch anmutende Schatten- und Lichtspiele an den Wänden des riesigen Saales, der ursprünglich für klassische Musikaufnahmen konzipiert wurde, die eindrückliche Atmosphäre. Ein besonderes Moment entstand, als Frahm sein Publikum aufforderte, die Buchstaben A und U zu singen. Diesen kurzen, aber kraftvollen Gesang integrierte der Künstler mehrmals live in sein Gesamtwerk. Im weiteren Verlauf des Konzerts, welches mit Standing Ovations endete, wendete sich Nils Frahm dem Subharchord zu, einem im letzten Jahrhundert in der DDR entwickelten und vom Berliner Technikmuseum ausgeliehenen „Instrument“.
Frahms Ziel ist es, diesen ungewöhnlichen Erzeuger von Klängen, der in der DDR im "Labor für akustisch-musikalische Grenzprobleme" in Berlin-Adlershof eingerichtet und von Dipl.-Ing. Gerhard Steinke mit geleitet wurde, in zukünftige Kreationen zu integrieren. Womit es der innovative Künstler gleichermaßen vermag, eine beeindruckende Brücke zwischen Geschichte und Moderne zu schaffen. Das besonders im Kontext des legendären Funkhauses Berlin. Weiterführende Details: Wenn Glasorgel auf Subharchord trifft | Rückschau auf September 2022 | Website von Nils Frahm | Impressionen: Elisabeth Heller
Zum Jubiläum "100 Jahre Radio in Deutschland" gibt es zahlreiche empfehlenswerte Angebote zum Anhören und Ansehen. Das Deutsche Rundfunkarchiv stellt online multimediale Rückblicke sowie weiterführende Weblinks zu Themen öffentlicher Rundfunkübertragungen unter der Überschrift "Schlaglichter aus hundert Jahren Rundfunk" bereit.
In dieser von Deutschlandfunk Kultur am 11.10. 2023 ausgestrahlten Sendung 2023 kommt ab Minute 2:27:12 auch Alfred Eichhorn, der letzte Chefredakteur von Radio DDR, zu Wort.
Auch "Radio macht Geschichte" mit vielen historischen Aufnahmen sei als weiterer HörTipp sei empfohlen - eine vom MDR, SWR und rbb produzierte 15-teilige Podcastreihe.
Ebenso bei "ARD History" geht noch bis 23. Oktober 2024 das Radio "on air". Das in der Fernsehdokumentation "100 Jahre Radio – Deutschland on Air".
Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums des Rundfunks im Jahr 2023 blickt auch „Radio Ginseng“ noch einmal zurück: Fünf Ehemalige des DDR-Rundfunks, die sich in den Gesprächen jeweils selbst vorstellen, teilen ihre Erinnerungen an ihre berufliche Zeit in der Berliner Nalepastraße. Gesprächsleiter ist jeweils Jürgen Rothe:
LeseTipp: Der ehemalige DDR-Rundfunkmitarbeiter Joachim Dresdner war anfangs als Studiotechniker in Aufnahme-, Produktions- und Senderäumen tätig. Später avancierte er zum Redakteur und Moderator bei „DS Kultur“. Nachdem er wertvolle Erfahrungen als redaktioneller Mitarbeiter, Redakteur und Moderator beim „Berliner Rundfunk“ gesammelt hatte, übernahm er dann ab 1986 die Rolle des Moderators und Redakteurs beim inzwischen eigenständigen Sender „Jugendradio DT64“. Seine ganz persönliche Gratulation zu 100 Jahre Radio ...
HörTipp: Ein Gespräch mit Marion Brasch und Rex Joswig bei Radio Corax.
Es ist eine Rückschau und damit auch eine kritische Betrachtung der Entwicklungen von DT64 hin zum Radio heute. Weblink zum Nachhören der Veranstaltung, die im Rahmen der Ausstellung Power von der Eastside und 100 Jahre anderes Radio am ersten Oktober 2023 bei Radio Corax stattfand:
Wider den Sendern, die dem Kapitalismus den Soundtrack dudeln
Im Sommer 2023 besuchte Herr Takatoshi Shiozaki, Mitarbeiter des Forschungsinstituts für Rundfunkkultur der NHK, der einzigen öffentlichen Rundfunkanstalt Japans, das ehemalige Rundfunkzentrum der DDR in der Nalepastraße. Sein Ziel war es, tiefere Einblicke in die Geschichte und Arbeitsweise von ‚Radio Berlin International‘, dem Auslandsrundfunk des DDR-Rundfunks, der von 1959 bis 1990 aktiv war, zu gewinnen. Für seine Forschung suchte er dabei gezielt die Zusammenarbeit mit der Chronistin der einstigen Stadt in der Stadt, um durch ihre persönlichen Erfahrungen und Einsichten ein umfassenderes Verständnis dieser Ära zu erlangen.
1923 konnte sich keiner vorstellen, ohne dieses damals neue Medium leben zu können. Das erste offizielle Radioprogramm ging am 29. Oktober 1923 in Berlin an den Start. Schon wenige Wochen später folgten weitere Radiostationen, die ihren Sendebetrieb aufnahmen, (z. B. der Mitteldeutsche Rundfunk Leipzig am 1. März 1924). Auch in Schlesiens Hauptstadt Breslau unter der Bezeichnung „Schlesische Funkstunde A. G.“ am 24. Mai 1924. Sie war zunächst eine private Hörfunkgesellschaft, die 1932 verstaatlicht und in die Reichsrundfunk-Gesellschaft eingereiht wurde: "Die "Schlesische Funkstunde"
Zum 100. Jahrestag des Rundfunks in Deutschland interviewte Herbert Schadewald für den Internetsender Radio Ginseng noch radio-aktive Zeitzeugen. So auch seinen ehemaligen Radio-DDR-I-Hörfunkkollegen und Autor des Beitrages zur "Schlesischen Funkstunde" Wolfhard Besser, der von 1961-1993 im Haus als Redakteur und Moderator tätig war.
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Der Rundfunkjournalist Wolfhard Besser vermittelt in einem ausführlichen Interview, welches erstmalig bei Radio Ginseng im August 2023 ausgestrahlt wurde, einen umfassenden Überblick über die DDR-Rundfunkentwicklung seit 1945. Angefangen beim Alliiertenzoff in Westberlin, über die Geschichte des Berliner Funkhauses in der Nalepastraße bis hin zu den aktuellen Führungen auf dem historischen Gelände an der Spree.
Führungen durch das Funkhaus Berlin gibt es bereits seit 2007. Zum ersten Mal fand diese am "Tag des offenen Denkmals" am 9.9.07 statt. Von da an wurden sie in den folgenden Jahren jeweils am ersten September-Wochenende fortgeführt - später nach Bedarf. Auf Bitten der damaligen Geschäftsführung wurden sie von ehemaligen Rundfunkmitarbeiter:innen, die sich zu einer ver.di-Seniorenbetriebsgruppe zusammengeschlossen hatten, übernommen. Seither ist der ehemalige Rundfunk-Journalist Wolfhard Besser aktiv als sachkundiger Führer und Zeitzeuge dabei. Zum vollständigen Beitrag ...
In Kooperation mit dem Funkhaus Berlin führt seit Mitte des Jahres ab und an nun auch die ehrenamtliche Herausgeberin dieser Website Besucher:innen durch die noch begehbaren Häuser und Räumlichkeiten des denkmalgeschützten Parts.
DM alias "Deutsche Mugge" erinnert an die seinerzeit mit 26 Jahren jüngste Produzentin im DDR-Rundfunk, an Hannelore Schubert. Christian Reders Interview mit ihr lässt noch einmal hinter die damaligen Kulissen blicken. Genauso wie das mit der ehemaligen Produzentin Luise Mirsch, welches bereits seit 2016 nachlesbar ist:
Ergänzender HörTipp zu Luise Mirsch | Siehe Veröffentlichung auf der eigenen Website von Jürgen Balitzki: Welthits für den Binnenmarkt
Passender HörTipp: Geteiltes Feature von Helmut Kopetzky "Das Radio als Welterzähler - Ein Nachruf auf die Magnetbandzeit" | Quelle: Internetarchiv :
Der Raum ist das Kleid der Musik
In einer dritten, korrigierten und ergänzten Auflage erscheint aktuell das von Gisela Herzog und Gerhard Steinke verfasste Buch über die Musik-Aufnahmesäle und Hörspielstudios im Funkhaus Berlin, Nalepastraße, sowie weitere Aufführungs- und Hörräume - mit einem Gastbeitrag von Peter Burkowitz.
Das 245 Seiten umfassende Werk im A4 Format mit über 350 Bildern, lllustrationen und Diagrammen beschäftigt sich mit der Bedeutung spezifischer Studio-Akustik, die an hand von Aufnahmeräumen für Musik und künstlerischem Wort für Rundfunk, Fernsehen sowie Tonträger aller Art im ehemaligen Funkhaus Berlin veranschaulicht.
Die in einem speziellen Produktionskomplex angeordneten Studios werden aufgrund der dortigen Konfiguration und ihrer raumakustischen Eigenschaften von maßgeblichen Künstlern, Tonmeistern und Produzenten als weltweit zu den Besten gehörend eingeschätzt. Die unterschiedlichen technologischen Anforderungen für die Aufnahme und Wiedergabe sowie die angewandten raumakustischen Maßnahmen und gewonnenen Erfahrungen am Beispiel dieser Aufnahmestudios werden eingehend erläutert. Lesen Sie bitte weiter ...
Erinnert sei an die DT 64 - Podiumdiskothek, die im Jahre 2023 ihren 50. Geburtstag feiern darf. Es war DIE Musiksendung für jeden "Schallplattenunterhalter" in der DDR. Mehr dazu im Video, welches der ehemalige Moderator Jörg Wagner mit ebenfalls dem ehemaligen Kollegen Stefan Lasch in der Nalepastraße führte:
Stefan Lasch saß am 20. Juli auch bei RADIO OSTROCK im Studio als Namensgeber besagter Sendung ( Sendung zum Nachhören ). RADIO OSTROCK sendet übrigens landesweit auf DAB+ im Freistaat Sachsen auf Kanal 12A zusätzlich in Freiberg auf Kanal 10D und natürlich weltweit im World Wide Web. Bitte weiterlesen ...
30 Jahre Abschaltung von Jugendradio DT64 auf Raten: Gespräch mit Lutz Schramm und coloRadio-Sendungsmachenden
Zum 30. coloRadio-Geburtstag sprach Jenz Steiner mit dem ehemaligen Musikredakteur und Moderator von DT64 Lutz Schramm und den coloRadio-Sendunsmachenden Hagen Oppelt, Lorenz Wiedemann und Tilo Sarfert in den coloRadio-Studios im Dresdner Zentralwerk über den Einfluss von Jugendradio DT64 auf ihre Sendungen und auf subkulturelles Leben in Dresden und Sachsen, über Wege der Musikbeschaffung zu DDR-Zeiten und die Grenzen, die musikredaktionelles Arbeiten im Rundfunk der DDR hatte. Weiterlesen und -hören ...
Auch Petra Schwarz, ausgebildete Kultur- und Musikwissenschaftlerin, war einst in der Nalepastraße tätig. Genauer gesagt von 1981 bis 1991 als Kultur- und Musikjournalistin beim Jugendradio DT 64. Dort moderierte sie u. a. auch wöchentliche Sendungen mit dem Titel "Songs - Lieder mit Grips". In dem Zusammenhang sehr gern noch mal der Verweis auf das gemeinsame Buch mit Wilfried Bergholz „Liederleute“ aus dem Jahr 1989 – siehe auch Rubrik „LeseTipps“. Auch nach mehr als drei Jahrzehnten ist Petra Schwarz sehr erfolgreich in ihrer Arbeit, wie ihr Onlineauftritt eindrucksvoll belegt. Beispielsweise führt sie in ihrem Podcast "Schwarz hören" unter anderem immer auch Gespräche mit Menschen über Leben und Tod. So auch mit Ritchie Barton von Silly und Jörg Stempel, dem Nachlassverwalter der Plattenfirma AMIGA. Wiki zu Ritchie Barton und Jörg Stempel
Berliner Woche | " ... Quartier für die Kreativszene" | Autor: Philipp Hartmann
rbb 24 | Neue "Power für die Eastside" | Autor: Frank Preiss
Festivalorchester Utopia im Funkhaus | Autor: Ulrich Amling
Viele Hörer:innen assoziieren mit Radio DDR I-Sendung "Die Schlagerrevue" vorrangig erst einmal den Moderator Heinz (der) Quermann. Wer aber über Jahrzehnte hinweg dafür sorgte, dass Musik in der Sendung überhaupt gewertet werden konnte, war der Musikredakteur Siegfried Jordan. Der aus einer musikalischen Familie stammende Musikredakteur, der bereits mit fünf Jahren öffentlich am Flügel auftrat, hinterlässt in der Musikwelt nicht nur als solcher seine Spuren.
Herbert Schadewald interviewte Siegfried Jordan als Zeitzeugen für eine Sendereihe zum 100-jährigen Rundfunkjubiläum in Deutschland. Zu hören war das Interview bereits im Juli 2023 bei „Radio Ginseng“ .
Dank Herbert Schadewald sind beide Interviews nun auch auf dieser Website nachzuhören. | Rückblick ins Jahr 2019
Klaus Feldmann, geboren 1936 in Thüringen, war gelernter Buchdrucker und Journalist. Von 1957 bis 1963 agierte er als Nachrichtensprecher beim Deutschlandsender des DDR-Rundfunks. Bereits seit 1961 war er bis 1989 Sprecher bei der "Aktuellen Kamera" des DDR-Fernsehens. Die Leser:innen der Programmzeitschrift »FF dabei« wählten ihn 14 Mal zum »DDR-Fernsehliebling«. Am 15. Mai 2023 verstarb er nur wenige Wochen nach seinem 87. Geburtstag. Noch Woche zuvor hatte ihn der einstige RadioDDR I-Verkehrsjournalist Herbert Schadewald für die Sendereihe des Internetsenders „Radio Ginseng“ zum 100-jährigen Rundfunkjubiläum in Deutschland interviewt. Es war das letzte Interview, dass das beliebte „Gesicht der ‚Aktuellen Kamera‘“ einem Radiosender geben konnte. Zu hören war das Interview im Mai 2023 bei „Radio Ginseng“ . | Beide Fotos: Martina Rehmer
Im Frühjahr 2016 war erstmals die Messe und Festival für elektronische Klangkultur im Funkhaus Berlin zu Gast | Rückblick. Seit 2017 aber ziehen die Messefreunde in die Wuhlheide ins FEZ. Trotzdem sei drauf hingewiesen, weil Nils Frahm - versierter Komponist, Produzent und gefeierter Interpret UND einziger Dauermieter im großen Produktionskomplex B im Funkhaus Berlin - bei der 2023er Messe dort als Gastredner auftrat.
Im Video erklärt er seine Arbeitsweise mit seinem AM1-Mischpult, dem zentralen Knotenpunkt für seine Instrumente und Effekte sowohl bei seinen Live-Auftritten als auch bei seinen Aufnahmen. Dabei begeistert seine unkonventionelle Herangehensweise allgemein, nicht zuletzt auch an das uralte Instrument Subharchord, welches er als Aufzeichnung allerdings nur einspielen kann.
Frahms riesige Bühnenshows in einem wahrlich hypnotisierendem Ausmaß hat ihm weltweit viele Fans eingebracht. Seine Welttourneen beginnen oder enden trotzdem immer erst mal im Saal 1 des Funkhauses Berlin | 12. und 13. 10. 2023.
Über die Osterfeiertage im April 2023 waren sowohl im Kinofilm „Olaf Jagger“ als auch im TV Tatort „Nichts als die Wahrheit“ kurzzeitig Drehorte zu erkennen, die Zuschauende nicht unbedingt dem Gelände des ehemaligen DDR-Rundfunkzentrums zuordnen würden. Zeitzeug:innen möglicherweise aber schon. Nicht zuletzt die ehemalige DT64-Moderatorin Christine Dähn, die in der fiktionalen Doku „Olaf Jagger“ die Kunstfigur Olaf Schubert übers ehemalige Funkhausgelände führt. Oder auch ihr ehemaliger Kollege Knut Elstermann mit seiner Filmkritik bei radioeins.
Zu sehen sind in beiden Filmen die noch sichtbaren Überreste der einstigen Blöcke E-R | E-T von innen und außen.
Siehe auch: Zuständigkeiten | Überblick über das ehemlaige DDR-Rundfunkzentrum | 60er Jahre | Führung 2022
1927 - 2023
Am 27. März 2023 verstarb die Sportreporter-Legende Heinz Florian Oertel im Alter von 95 Jahren.
In seinem Buch "Wenn man aufsteht, wird die Verbeugung tiefer" beschreibt Heinz Florian Oertel auch sein Radio-Zuhause im Funkhaus in der Nalepastraße. Hier hatte sich der DDR Rundfunk Anfang der Fünfziger einquartiert und wuchs von da an vom Provisorium zum Großprojekt.
„Inmitten von Kleingärten und Industrieanlagen, direkt am idyllischen Ufer der Spree war es vielleicht eine der merkwürdigsten Radio-Einrichtungen der Welt. Einem Ort mit einem 40jährigen hochinteressanten Rundfunkleben. In der Schöneweider Nalepastraße entstand ein neues Haus, in dem Kolleg:innen des bisherigen Mitteldeutschen Rundfunks zusammengeführt wurden zu “Radio DDR”. Im Laufe der Jahre verbesserte sich die Technik, Hörspiel- und Musikstudios kamen hinzu, die nach Ansicht von Experten bestes Niveau besaßen - bis in die letzten Lebensmonate des Funkhauses dort erstklassige Musiker, Orchester und Bands produzierten.“ Zitat des Autors, Seite 52 | Mehr zum Buch unter der Rubrik "LeseTipps" ...
In Erinnerung an Heinz Florian Oertel auch drei geteilte YouTube-Videos:
2023 sei erinnert an ein Konzert mit „Hauschka“ alias Volker Bertelmann im Jahr 2017 im großen Aufnahmesaal 1 im Produktionskomplex B. Sechs Jahre später sollte der Düsseldorfer Filmkomponist die wichtigste Auszeichnung der internationalen Filmbranche - den Oscar - gewinnen. Volker Bertelmann entwarf u. a. auch den bewegenden Soundtrack zur Verfilmung des Literaturklassikers "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque, bei dem lediglich drei Töne dem Musiker ausreichten für das düstere Grundmotiv, um den Horror des Ersten Weltkrieges spürbar zu machen. Westart hat seinerzeit den Oscar-Gewinner in Düsseldorf getroffen:
Rückblick auf das "Hauschka-Konzert am 4. April 2017 im Funkhaus Berlin | Aufnahmesaal 1" | siehe auch "Momentaufnahmen 2017":
Im Jahr 2023 dürfen wir 100 Jahre zurückblicken auf einen Tag, an dem die allererste Sendung des „Unterhaltungsrundfunks“ vom Berliner Vox-Haus auf Welle 400 in den Äther ging. Seither ist die Erfolgsgeschichte nicht mehr aufzuhalten. Zwar gibt es auch sehr dunkle und erschreckende Kapitel in der Geschichte des Hörfunks, vor allem in den Zeiten des dritten Reiches, aber das Radio spielte auch eine sehr große Rolle bei der Aufarbeitung der NS-Herrschaft und der Demokratisierung. Es war dabei beim Volksaufstand in der DDR 1953 und beim Mauerfall 1989. Und für viele von uns spielt das Radio immer noch den Soundtrack unseres Lebens. Lesen und hören Sie bitte weiter auf der Website des SR ...
100 JAHRE RADIO IN DEUTSCHLAND
Diese Publikation der Bundeszentrale für Politische Bildung entstand der in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv. Sie wirfst Schlaglichter auf die verschiedenen Facetten der deutschen Radiogeschichte und wagt zugleich einen Ausblick in die Zukunft des ebenso langlebigen wie vielseitigen Mediums. Siehe auch: Auch wenn das Internet wächst, das Radio lebt weiter.
Auch 100 Jahre später ist das Radio nicht aus der Medienwelt wegzudenken, ob als Informationsquelle, Kulturproduzent oder musikalischer Tagesbegleiter. Stets im Zeichen politischer, gesellschaftlicher und technischer Entwicklungen stehend, hat es immer wieder seine Wandlungsfähigkeit und Relevanz unter Beweis stellen können.
HörTipps: Beitrag vom Deutschlandfunk vom Januar 2023: Wie der Rundfunk 1923 startete || Was macht dieses Medium Radio aus? Wie wird sich der Hörfunk in Zukunft verändern? Dazu das SWR2 Forum vom Januar 2023 || Audiowerk Berlin | 100 Jahre Rundfunk und Gerhard Steinke als Zeitzeuge einer Ära
Passend dazu die ebenfalls bei der Bundeszentrale für Politische Bildung erschienene Publikation im Jahr 2013:
SOUND DES JAHRHUNDERTS
Wie klangen Städte zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Wie wurde und wird mit Tönen Politik gemacht? Welche Hits haben sich in unserem akustischen Gedächtnis verewigt? Welche Melodien bestimmen das Selbstverständnis von Menschen, Gruppen und Nationen? Das Buch spürt all den akustischen Zeugnissen nach, die das 20. Jahrhundert prägten.
Ein Großteil unserer Orientierung in der Welt gewinnen wir über das Hören. Das Ohr nimmt vor allem den emotionalen Aspekt einer Information auf. Manche Geräusche sind lebenslang im Unterbewusstsein gespeichert. Klänge können Erinnerungsorte sein und Identität stiften. Musik kann aufwühlen und erregen.
In 100 Beiträgen werden Geräusche, Töne und Stimmen, der Sound des 20. Jahrhunderts, rekonstruiert und analysiert: die Klang- und Geräuschveränderungen im öffentlichen Raum, die verschiedenen Aufzeichnungsmedien und Tonträger, Jingles und Soundtracks in Radio, Film und Fernsehen, Meldungen und Reportagen sowie musikalische Schlüsselwerke der Moderne und epochale Filme. Dem Buch liegt eine DVD mit über 80 akustischen Zeugnissen des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts bei. Details zu beiden Büchern und dessen Erwerb auf den jeweiligen Seiten der Bundeszentrale für Politische Bildung, hier und hier ...
Die Herausgeberin der Zeitreisen-Webpräsenz freut sich über Zeitzeugen*innen, die peu à peu helfen, die Seiten dieses Online-Portals mit historischen Dokumenten auch weiterhin zu füllen. || Entgegen genommen werden bereits aufbereitete digitalisierte Beiträge unter Einhaltung des Datenschutzes. || Stationen der virtuellen Zeitreise