Momentaufnahmen | 2015
Multimediale „Fundstücke“ geben weitere Einblicke in die Komplexität und Vielschichtigkeit der Geschehnisse von Monaten eines weiteren Jahres. Es sind kleine Puzzlestücke, die dazu beitragen, das Gesamtbild im Kontext von Vergangenheit und Gegenwart zunehmend mehr zu vervollständigen.
Zwei große Aufnahmesäle und weitere kleinere Studios mit einer exzellenten Akustik im Produktionskomplex locken nach wie vor allem Musiker:innen aus aller Welt in die Nalepastraße. Aber eben nicht nur sie ...
Im November 2015 lädt das "Berliner Sibelius Orchester" zu einem Konzert in die Nalepastraße ein. Collage © Elisabeth Heller
7. bis 29. November 2015 | Ausstellung im so genannten "Hörnchengang" im Produktionskomplex B: Wandelnde Orte im Nachlass urbaner Identität
14. und 15. November 2015 | Es findet ein ganz Musiktheaterabend im Funkhaus Berlin statt. Präsentiert wird Das Requiem | Die letzten Dinge. Künstlerische Leitung und Konzeption: Caroline Strecker & Julia Hübner, Regie und Konzeption: Stelios Chatziktoris (künstlerische Leitung, clair-obscur, 'HXOS Chor Berlin e. V.). Es singen der Kammerchor Friedrichstadt zusammen mit Anna Smith und David Ristau: Ein szenischer Abend mit Musik von Gabriel Fauré
Erstmals halten über vierzig international etablierte und aufstrebenden Künstler*innen Einzug in Block B. Mit ihren Exponaten treten sie in einen Dialog mit den architektonischen Besonderheiten des Hauses. Kurator*innen von Arcadia Unbound im September 2015 sind Janine Eggert, Sibylle Jazra, Marte Kiessling und Christopher Sage: Arcadia Unbound
2. Oktober 2015 | KiezFM e.V. lädt ein zu einem DDR-Hörspielabend mit anschließender Podiumsdiskussion, Musik und Tanz: DDR-Hörspielabend
V. l. n. r.: Adrian Garcia-Landa, Kiez.FM, Wolfgang Kohlhaase, Drehbuchautor, Joachim Walther, Schriftsteller, Peter Gotthardt, Komponist, Peter Kainz, Studio H2 | Foto Elisabeth Heller | 02. 10. 2015 || Wolfgang Kohlhaase im Interview 2021
In der Sonderausgabe des "Medienmagazins" zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit ist darüber hinaus zu erfahren, wie es zum Artikel 36 des Einigungsvertrages und dadurch zur Auflösung des DDR-Rundfunks kam. || Weblink zu www.wagner.tv | Der andere Kanal | Geschichte
Das Funkhaus in der Nalepastraße als Kulisse
Das Tatort-Ermittlerduo Jan Josef Liefers und Axel Prahl - beide auch Musiker aus Ost und West - begeben sich auf die Spuren der "musikalischen Wiedervereinigung". Dabei gehen sie nicht zuletzt der Frage nach, wie sehr die Musik die Menschen, deren Lebensgefühl und die Entwicklung beider Teile Deutschlands beeinflusst hat.
In der Sendung erinnern sich unter anderem Herbert Grönemeyer, Campino, Udo Lindenberg und die DDR-Rockband Silly. Aber auch Florian Silbereisen und Lena Meyer-Landrut laufen durch die Flure des B-Blocks in der Nalepastraße. Letztere erinnert sich dabei als "Ursel verkleidet" sogar noch an ihren Videodreh zu „Taken by a Stranger“ im Jahr 2011 an gleicher Stelle. Zum Ausschnitt: Leni Travels
Seinerzeit zu sehen sind drei Folgen in der ARD vom 29. September bis 1. Oktober 2015. Die Videos sind zwar nicht mehr abrufbar. Aber unter "Aktion: Ihre schönsten Musikmomente" sind genügend Erinnerungen noch einmal zusammengefasst worden. Zur TV-Dokumentation erschienen Audio-CDs, die mit ein bisschen Glück bei manchen Anbietern vielleicht noch erhältlich sind. | In dem Zusammenhang der Hinweis auf einen Beitrag von taz.de : Ein vergessenes Idyll
Das Subharchord / The Subharchord | Filmdoc. Norwegen
Das Projekt - The Subharchord - erhielt Produktionsmittel vom norwegischen Filminstitut. Hierzu gibt es eine Voraufführung des Dokumentarfilms kurz vor seiner Fertigstellung mit anschließendem Gespräch. U. a. mit der Regisseurin Ina Pillat, dem Initiator der Subharchord-Entwicklung und Teamchef Gerhard Steinke und weiteren Protagonisten. Moderation: Carsten Seiffarth in der Akademie der Künste.
Wie die Elektronik die RadioMusik eroberte | Rundfunkschätze
Die folgende Kurzcharakteristik vom Subharchord ist eine autorisierte Version der Subharchord-Team-Mitarbeiter Gerhard Steinke, Wolfgang Hoeg, Klaus Bechstein, Jürgen Meinel, Dr. Peter Fürst, Prof. Bernd Wefelmeyer, Georg Geike. Verantwortlich für den Inhalt ist Gerhard Steinke:
Angemerkt sei, dass einige Informationen zum Subharchord, die unter www.subharchord.de veröffentlicht sind, NICHT in Übereinstimmung mit der autorisierten Darstellung stehen und deshalb auch nicht mit übernommen wurden.
Magazin „Sound On Sound“ machte im Juni eine Tour durch einen der faszinierendsten speziell gebauten Aufnahmekomplexe der Welt im Funkhaus in Berlin. Schade nur, dass gleich zu Beginn des Videos ein seinerzeit nur kurzzeitiger Mieter kleinerer Räumlichkeiten im B-Block zu Saal eins Auskunft geben konnte. Vorteilhafter wäre für diese Studiotour ganz sicher gewesen, insbesondere Gerhard Steinke und Gisela Herzog selbst zu Wort kommen zu lassen. Siehe auch: "Der Raum ist das Kleid der Musik". Ab Minute 7'13'' dann spricht der Tonmeister Jean-Boris Szymczak - einst P4 - zu den Hörspielkomplexen (weiteres Video: Tonmeister stellt sich vor).
Die Säle und Studios sind damals auf Basis der "Haus-in-Haus Bauweise" so gut gebaut worden, dass sie gegen jeglichen Einfluss, akustischen Störeinfluss von außen gesichert und geschützt sind. Die Saaldecken sind besonders stark, denn hier war einst die Einflugschneise nach Tempelhof. Bis zu zwei Meter dicke Decken behindern damit jeden Einfluss von Lärm von außen 0der Erschütterung. Mit großem Aufwand versuchten die Architekten und Akustiker die vier Säle mit idealer Aufnahmeakustik zu verwirklichen. Das wiederum ganz bewusst im Kontrast zu Sälen, die für Konzerte allgemein konzipiert sind. Denn bei diesen kommt es drauf an, dass ein Klangkörper, der dicht zusammen sitzt und sich gut hört, gut zusammen spielt, eine gut klangliche Durchmischung erreicht, die an viele Plätze des Saales in gleicher Qualität transportiert werden sollte.
Anders war es damals beim Aufnahmesaal eins die Aufgabe, eine hohe Durchsichtigkeit eines Orchesterklanges aufnehmen zu können. Das in einem Saal, in dem zwei Drittel der Grünfläche dem Orchester In einer Art Wanne gewidmet sind - in einem Halbkreisbogen mit vorgegebenen Sitzen. Das letzte Drittel im Aufnahmesaal eins sind acht Stuhlreihen – angedacht für eine Art Studiokonzert. Ein einzelner Pianist, ein Flötentrio kann dank dieser akustischen Bedingungen in so einem riesigen Saal die schönsten durchsichtigen Aufnahmen machen. Und so mag es nicht verwundern, dass Zeitzeuge Herr Steinke immer wieder gern betont, dass ihm Daniel Barenboim beteuerte, dass der Aufnahmesaal eins, in dem Daniel Barenboim u. a. auch schon mal sämtliche Beethoven-Sinfonien und drei Opern eingespielt hatte, einer der akustisch besten der Welt sei.
Der Niederländer Gijs Leenaars, der seit dem Herbst 2015 neuer Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin ist, kommt im Rahmen von Liberté, einemJubiläumsprojekt des Rundfunkchores Berlin, in die Nalepastraße.
Am 30. Mai 2015 wird das Nalepastraßen-Publikum von einem ganz besonderen Highlight überrascht. Die Rede ist von Liberté - einem Jubiläumsprojekt des Rundfunkchores Berlin mit Werken von Poulenc, Pepping, Jost und Lang, in Szene gesetzt von Hans-Werner Kroesinger und Jochen Sandig.
Openstudios 2015 | Studio des Künstlers Horst Hinder | Foto: © Elisabeth Heller
Der letzte Chefredakteur von "Radio DDR" - zuletzt "Radio aktuell" war Alfred Eichhorn. Er war in seinem Berufleben ein Radiojournalist in zwei politischen Systemen. Denn vor der Wende hatte er 20 Jahre im DDR-Rundfunk gearbeitet und danachnoch mal 20 Jahre beim SFB und rbb. || 2015: Nachdenklich zur Zeit mit Alfred Eichhorn | Weblink zu detektor.fm
Im März 2015 spielen Sodagreen aus Taiwan und das German Pops Orchestra unter Leitung von Bernd Ruf ihre Musik im großen Aufnamesaal ein. | Weblink zu einem Beitrag von Jens Balzer in der "Berliner Zeitung
Mehr durch Zufall entdeckt wird dieses wunderbare Video, welches einem geradezu lustwandeln lässt durch das Foyer hin zum so genannten "Hörnchengang" hinein in einen der kleineren Aufnahmesäle:
Leider gehört 2015 auch dieser Blick auf die inzwischen verfallenen und entkernten Blöcke E und E-Tdes ehemaligen Rundfunkzentrums der DDR zu den Momentaufaufnahmen. In Block E | weiß-gelb | befanden sich Redaktionsräume und in Block E-T die Sendestudios des Berliner Rundfunks, von Radio DDR I, Radio Aktuell, Radio DDR II, Jugendradio DT64, nach 1991 kurzzeitig auch die Sendestudios von Rockradio Brandenburg "Fritz" sowie Radio Brandenburg. | Übersicht
Juli 2015 | In zufällig wechselnder Reihenfolge zu sehen: Sheddach des einstigen Fuhrparks des Rundfunkzentrums | Spreepark mit Riesenrad | Ufer mit Sommer-Partypublikum | Reederei Riedel | Teilabschnitt in Etage 5 im A-Block im Sommer 2015 | Zeit des Besitzerwechsel des ausschließlich denkmalgeschützten Parts | Fotos: © Elisabeth Heller
Von Kai Ludwig ist zu erfahren, dass die Blöcke E nach dem Auszug der Rundfunkanstalten ORB und MDR 1994 vollständig geräumt und von den Verwaltern der zu diesem Zeitpunkt noch im Besitz der ostdeutschen Bundesländer befindlichen Liegenschaft sich selbst überlassen worden: Block E des Funkhauses Nalepastraße
A Happening... steps outside Berlin's concert routine to create a day full of attentiveness and collaboration.
Set in Berlin's Funkhaus, an acoustical and historical treasure, tempered with a line-up worthy of a festival stage, A Happening... will showcase the relationship between artist and architecture, space and sound, audience and musician. In an oft-changing city, A Happening... provides the opportunity to be in and appreciate the now, while witnessing some of the finest experimental, ambient, and classical musicians collaborate with each other and the space.
mit: Deaf Center + Gabriel Saloman & Peter Broderick + Hildur Gu nadóttir & Jóhann Jóhannsson + Martyn Heyne + FS Blumm + Kenichi
Die Herausgeberin der Zeitreisen-Webpräsenz freut sich über Zeitzeugen:innen, die peu à peu helfen, die Seiten dieses Online-Portals mit historischen Dokumenten auch weiterhin zu füllen. || Entgegen genommen werden bereits aufbereitete digitalisierte Beiträge unter Einhaltung des Datenschutzes. || Stationen der virtuellen Zeitreise